Die Fastenzeit hat gerade begonnen und ist in aller Munde. Viele nutzen die Zeit, um sich von schlechten Angewohnheiten zu lösen, aber Fasten ist ein weiter Begriff. Wir geben einen Überblick über den Hintergrund, unterschiedliche Arten und gute Gründe zum Fasten.
Aber fangen wir von vorne an. Was ist Fasten überhaupt? Beim Fasten wird in einem bestimmten Zeitraum komplett oder teilweise auf Nahrung und/oder Genussmittel verzichtet. Seine Herkunft findet das Fasten in unterschiedlichen Religionen. Dabei wird auf Nahrung verzichtet, um sich mehr auf den Glauben konzentrieren zu können (siehe unten).
Heutzutage wird jedoch oft auch ganz unabhängig vom Glauben gefastet und das Fasten hat mittlerweile die verschiedensten Formen angenommen. So kann es die komplette Entsagung von Speisen und Getränken sein, oder Verzicht auf einzelne Konsumgüter wie Schokolade, Alkohol, Fleisch oder das Smartphone. Dies kann mentale, körperliche oder gesundheitliche Gründe haben, wie zum Beispiel:
Erlebnis des Nahrungsverzichts
Impuls zur Veränderung des Lebensstils
innere” Kosmetik
meditative Aspekte
Stärkung der Willenskraft
Heilfasten (Behandlung vorhandener Krankheiten unter ärztlicher Aufsicht)
Richtig durchgeführt und bei geeigneter körperlicher Verfassung kann Fasten große Vorteile haben. Mögliche Arten des Fastens können sein:
Wasserfasten
Saftfasten nach Heun
Intermittierendes Fasten
Molkefasten
Fasten nach Buchinger mit Tee, Gemüsebrühe, Saft und Wasser
Die verschiedenen Arten haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper. Im Gegensatz zum Wasserfasten werden dem Körper z.B. beim Saftfasten weiterhin Vitamine und Nährstoffe zugefügt und Nebenwirkungen könnten schwächer ausfallen.
Fastenzeit in den Weltreligionen Im Islam ist das Fasten in Form des Ramadans ein Gebot Gottes. Einen Monat lang soll die Seele gereinigt und die Beziehung zu Gott gestärkt werden. Muslime essen, trinken und rauchen in dieser Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang nicht. Das abendliche Fastenbrechen findet in größeren Gruppen statt und soll die Beziehung zu den Mitmenschen festigen.
Neben den monatlichen Fastentagen verzichten buddhistische Mönche und Nonnen täglich ab 12 Uhr mittags komplett auf Essen und Getränke, da dies die Meditation erleichtert. Im Buddhismus wird jedoch der Weg der Mitte gelehrt, weshalb sowohl Hunger als auch Völlerei zu vermeiden gelten.
Im Judentum ist Jom Kippur der größte Fastentag. Alle begangenen Sünden werden an diesem Tag gesühnt, indem an diesem Tag auf essen, trinken, rauchen, arbeiten und das Waschen des Körpers verzichtet wird. An weiteren fünf Tagen im Jahr wird gefastet, um an traurige Ereignisse der jüdischen Geschichte zu erinnern.
Die im Christentum bekannteste Fastenzeit dauert von Aschermittwoch bis Ostern. Durch Enthaltsamkeit sollen die Menschen Buße tun und Gott näher kommen. Schon früh verloren gingen die Traditionen mittwochs und freitags zu fasten sowie sich in der Adventszeit mit Fasten auf das Weihnachtsfest vorzubereiten.
Die Orthodoxe Kirche schreibt vier mehrwöchige Fastenzeiten im Jahr vor: sieben Wochen in der Passionszeit, Apostel-Fasten, Koimesis-Fasten und das Advent-Fasten. Zudem gelten hier das wöchentliche Fasten am Mittwoch und Freitag. Fastentage werden mit Gebeten verbunden und verbieten Fleisch, Eier und Milchprodukte bzw. auch Fisch, Öl und Wein.